► Wie stelle ich meine LVLP-Spritzpistole richtig ein?

FAQ global lvlp
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Welche Schritte muss ich beachten?

LVLP steht für Low Volume Low Pressure, da hierbei der Lack mit wenig Luft bei niedrigem Druck zerstäubt wird. Im Gegensatz dazu applizieren HVLP-Handpistolen (High Volume Low Pressure) mit großen Mengen Luft bei niedrigem Druck. Der größte ökonomische Vorteil der LVLP Airspray Spritzpistolen besteht darin, dass dank des geringen Luftverbrauchs herkömmliche, preiswerte Kompressoren vollkommen ausreichen. Aufgrund des geringen Luftvolumens und –drucks werden die LVLP-Handpistolen insbesondere bei den folgenden Anwendungen eingesetzt: Applikationen von sehr flüssigen Lacken und Lasuren, Schutz- und Dekorationsarbeiten im Innen- und Außenbereich sowie Heimwerkerarbeiten wie Beschichten von Decken und Wänden (als Ersatz für Rolle und Pinsel). Die Viskosität des Materials ist ausschlaggebend bei der Wahl der passenden Zerstäubungstechnologie. Hochviskose Materialien eignen sich beispielsweise nicht für eine Verarbeitung mit Niederdruckpistolen.

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So stellen Sie eine LVLP Niederdruckpistole richtig ein: Mit 3 Schritten zum perfekten Ergebnis!

Schalten Sie den Luftkompressor ein und wählen Sie den gewünschten Spritzdruck mithilfe des Druckluftreglers aus. Im Allgemeinen empfiehlt sich ein dynamischer Luftdruck von 2,0 bis 2,5 bar. Überschreiten Sie keinesfalls den maximal empfohlenen Luftdruck: Dieser liegt bei Sames bei 6 bar (87Psi). Anschließend müssen Sie den Lack hinsichtlich seiner Viskosität testen. So können Sie einerseits das Spritzbild überprüfen oder eine Messung mithilfe eines DIN 4 Auslaufbechers durchführen. Sollte das Material noch zu dick sein, so fügen Sie ein wenig Verdünner hinzu und vermischen die Mixtur gründlich. Achten Sie darauf, einen geeigneten Verdünner für Ihren Lacktyp (Lösemittel, Wasser, Öl, etc.) auszuwählen: Die richtige Mischung ist ausschlaggebend für das spätere Gesamtergebnis. Bei Nichtbeachtung kann es zum Aufbau ungleichmäßiger Schichtdicken, schlechter Oberflächenqualität oder einem zu hohen Materialverbrauch kommen.

 

1) Stellen Sie die optimale Durchflussrate in Abhängigkeit von der Düsengröße ein

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  • Für eine optimale Zerstäubungsqualität sollte die Materialgeschwindigkeit an der Düse zwischen 1,5 und 5,0 m/s liegen.
  • Zur Ermittlung der optimalen Materialgeschwindigkeit müssen Sie die Düsengröße in Abhängigkeit von der Durchflussrate stellen. Das obige Diagramm hilft Ihnen bei der korrekten Parametrierung. Beispiel: Bei einer Durchflussmenge von 118 cm³/Min wird die beste Zerstäubungsqualität bei einer Materialgeschwindigkeit zwischen 2,1 bis 3,5 m/s erzielt. Wir empfehlen daher, bei dieser Applikation auf eine 0,9 mm, 1,0 mm oder 1,1 mm Düse zurückzugreifen.  

Wenn Sie mit einer Handpistole mit Fließ- oder Saugbecher arbeiten, so entfällt die Einstellung des Materialdrucks. Hier ist eine größere Düse ratsam, da der Materialfluss an der Pistole eingestellt werden kann. Hierfür kann der Nadelweg beim Abziehen der Pistole verkürzt werden.
Bei einer druckgespeisten Airspray Spritzpistole (d.h. ohne Becher, mit einer Materialversorgung mittels Druckbehälter oder Pumpe) muss jedoch vorab der Materialdruck so eingerichtet werden, dass die richtige Durchflussmenge erreicht wird. Für diesen Schritt schalten Sie die Luftzufuhr aus und ändern Sie danach den Materialdruck.

Anmerkung: Die FPro Airspray Spritzpistole von Sames für professionelle Lackierer verfügt über einen integrierten, patentierten Restriktor. Dieser verlangsamt den Lack im Inneren der Materialpassage und kann ebenfalls für die Kontrolle des Durchflusses eingesetzt werden

2) Einstellung des Luftdrucks

Fpro rangeDie Einstellung des optimalen Luftdrucks hat einen großen Einfluss auf Ihr Spritzbild. Wenn kein Druckluftregler an der Pistole angebracht ist, können Sie alternativ das Durchflussventil am unteren Griffende verwenden. Je nach gewünschtem Sprühstrahl stehen Ihnen verschiedene Luftkappen zur Verfügung. Sie müssen zwischen der Form des Strahls (rund, flach, speziell für Klebstoffe) sowie der maximalen Breite wählen.
Die eigentliche Spritzstrahlbreite lässt sich immer durch das Ventil der Pistole variieren und reduzieren, geht jedoch nie über die maximale Breite in Abhängigkeit der Düsengröße hinaus (siehe Datenblatt). Wenn Sie das Hornluftventil komplett zudrehen,  erhalten Sie einen perfekt ausbalancierten, runden Sprühstrahl.
Nachdem Sie Ihre Luftkappe ausgewählt haben, müssen Sie den Luftdruck am Pistolengriff einstellen. Im Allgemeinen empfehlen wir 2,0 bis 2,5 bar bei HVLP sowie LVLP.

3) Einstellung der Spritzstrahlbreite

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Auch die korrekte Einstellung der Spritzstrahlbreite wirkt sich erheblich auf Ihr Beschichtungsergebnis aus. Ist das Hornluftventil geschlossen, strömt die gesamte Luft nur durch die Mitte der Luftkappe (Zerstäubung). Ist das Ventil geöffnet, strömt Luft seitlich aus den Hörnern der Luftkappe und formt den Flachstrahl.  Indem Sie die Luftkappe horizontal oder vertikal ausrichten, können Sie die Position des Spritzstrahls entsprechend ausrichten. Eine 90°-Drehung reicht aus, um die Position des Strahls zu verändern.   

Einstellung des Spritzbilds:

  • Nach der Einstellung des Eingangsdrucks können Sie die Breite des Spritzstrahls anpassen. Dies können Sie mithilfe des „Hornluft-Einstellventils“ erreichen.
  • Das Einstellventil bewegt sich vorwärts oder rückwärts und kontrolliert den Luftstrom zu den Hörnern.
  • Die Parametrierung des Ventils kann während der Applikation erfolgen oder verändert werden.

Überprüfen Sie das Spritzbild nach jeder neuen Einstellung.

Auf unserer Website finden Sie viele weitere Informationen zu unseren Produkten, Komplettlösungen sowie dem passenden Zubehör (z.B. Material- und Luftschläuche, Fließbecher, Düsen, Nadeln, Filter, Anschlüsse, ...). Wir beraten Sie ebenso gerne zu unseren Serviceleistungen und vermitteln Sie an Ihren nächstgelegenen Fachhändler.